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Arbeitgeberveranstaltung

Wie bleiben wir
psychisch gesund?


Die psychische Gesundheit stärken

Wie bleiben wir psychisch gesund? Eine Frage, die uns alle betrifft und in der heutigen Zeit immer wichtiger wird. Die psychische Gesundheit ist ein wichtiger Faktor für unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. Laut Studien leiden knapp 17 Prozent der Schweizer Bevölkerung an einer oder mehreren psychischen Erkrankungen. Gerade in der Mitte des Lebens, zwischen dem 45. und 50. Lebensjahr, kumulieren sich die gesellschaftlichen und biographischen Anforderungen und damit die psychische Belastung. Eine psychische Krankheit hat Auswirkungen auf alle Lebensbereiche und kann sich insbesondere negativ auf die Arbeitsfähigkeit auswirken. Aus diesem Grund hat die IV-Stelle Kanton Bern gemeinsam mit dem Handels- und Industrieverein des Kantons Berndem Gewerbeverband Berner KMUdem Verband der Arbeitgeber der Region Bernder Interinstitutionellen Zusammenarbeit (IIZ) Kanton Bern eine Veranstaltung für Arbeitgebende organisiert, um auf die Bedeutung der psychischen Gesundheit aufmerksam zu machen.

Wir freuen uns sehr, dass sich am 24. Januar 2024 im Kursaal mehr als 350 Arbeitgebende, Arbeitcoaches, Personal- und Organisationsfachpersonen, Gesundheitsexpertinnen und -experten und Eingliederungsfachpersonen für einen Austausch eingefunden haben. Dabei wurden verschiedene Aspekte beleuchtet.

Der Neurowissenschaftler Sebastian Walther zeigte auf, wie gerade Menschen in der Lebensmitte besonders gefordert sind, da viele unterschiedliche Ansprüche an sie gestellt werden. Er erläuterte in seinem Referat, dass das Hirn dabei eine wichtige Rolle spielt und wie «Brain Health» in der Prävention immer bedeutender wird.

Im Beitrag von Désirée Stocker, Geschäftsführerin Stiftung Artisana, erhielten Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber konkrete Anregungen, welche Faktoren zu berücksichtigen sind, damit Mitarbeitende produktiv und selbstbestimmt arbeiten können.

Nicht immer haben erkrankte Mitarbeitende Anspruch auf Leistungen der IV. Auch die Arbeitslosenversicherung und die Sozialhilfe treiben die Wiedereingliederung von Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen voran. Das Zusammenspiel dieser verschiedenen Organisationen wird im Kanton Bern über die Interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) koordiniert. Inge Hubacher, Vorsteherin Amt für Arbeitslosenversicherung, zeigte auf, welche Ziele sich die IIZ gesetzt hat und wie Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber davon profitieren können.

In einem Podiumsgespräch erzählten Andi Zemp, Personal- und Organisationsentwickler für die Stadt Bern und Psychotherapeut, Tom Christen, Geschäftsführer vom Landhaus Liebefeld, sowie Kathleen Tritten, Bereichsleiterin Personal bei EMCH Aufzüge AG, über ihre Erfahrungen mit Mitarbeitenden mit psychischen Beeinträchtigungen. Sie zeigten auf, was es braucht, damit die Eingliederung gelingt bzw. die Mitarbeitenden im Betrieb bleiben können.

Eine wichtige Erkenntnis des Anlasses war, dass die psychische Gesundheit am Arbeitsplatz nicht nur eine individuelle Angelegenheit ist, sondern auch von der Unternehmenskultur und den Rahmenbedingungen abhängt. Arbeitgebende können hier einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie eine offene und achtsame Kommunikation fördern, klare Strukturen schaffen und Mitarbeitende bei Bedarf frühzeitig unterstützen. Dabei ist es wichtig, dass die psychische Gesundheit genauso ernst genommen wird wie die körperliche Gesundheit – als Teil des Lebens betrachtet wird und ohne Stigmatisierung.